Biomeiler zur Glashausbeheizung für Wintergemüse

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Wir testen mit einem 50 Kubikmeter großen Meiler, hauptsächlich aus gehäckseltem Baum- und Grünschnitt, wie hoch die Energiegewinnung für die Wintergemüse-Produktion sein kann. Spiralförmige Wärmetauscher sind auf 5 Ebenen mit insgesamt 250m Schlauchlänge  integriert. Die Leistung des Meilers wird über einen Zeitraum von 6-16 Monaten bis zur vollständigen Verrottung zu hochqualitativer unkrautfreier Gemüseerde auf etwa 5000 Watt geschätzt.

An 12 Punkten werden über einen Datenlogger Temperaturmessungen vom Biomeiler in verschiedenen Tiefen sowie in den Vor- und Rücklaufleitungen und im Glashaus über 1,5 Jahre hinweg aufgezeichnet.

Wir möchten mit diesem Projekt einen Beitrag dazu leisten, alternative ökologisch nachhaltige Energiegewinnung, besonders auch im nicht-kommerziellen Sektor, für KleinverbraucherInnen zu erforschen und bekannt zu machen. Wir möchten auch ein Bewusstsein für natürliche Stoff- und Energiekreisläufe wecken und zeigen, dass sogenannte „Abfälle“ oft wertvollste Rohstoffe sind.

Danke

Wir, der Verein „Die LoBauerInnen“, möchten uns herzlich bei folgenden Institutionen bedanken, die uns tatkräftig bei diesem Forschungsprojekt unterstützen:

ÖKOZENTRUM LOBAU
BIOMASSE RECYCLING, Münchendorf
MA 48, Strategie und abfallwirtschaftliche Grundlagenplanung
UNIVERSITÄT für BODENKULTUR WIEN (Boku)
BIOMEILER.AT, Martin Mollay

Projekt-Tagebuch

DIE BAUPHASE

Nach einer guten Bauanleitung planen wir den Biomeiler in sechs Bautagen auf der Rückseite unseres großen Gewächshauses aufzustellen.

1. BAUTAG – 23. November 2014

Der Platz hinter dem Glashaus wird gereinigt – dann die Baustahlmatten aufgestellt – und der Boden mit einer Plane abgedeckt. Auf einer Seite wird ein kleines Überlaufbecken installiert. Dann kommt die erste Lage Holzhäcksel hinein,  die kräftig bewässert wird. Das Material erreicht jetzt schon 40-50 Grad und dampft vor sich hin.

2. BAUTAG – 26. November 2014

Jetzt wird die erste Heizschnecke ausgelegt. Die Schläuche werden mit Schnüren gegen Verrutschen gesichert und mit der nächsten Lage Hackschnitzel und Mist bedeckt. Am Ende des Tages ist der Meiler schon halb gefüllt und die BaumeisterInnen sind alle sehr stolz auf ihr Werk!

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3. BAUTAG – 30. November 2014

Im Gewächshaus wird ein kleines 60 m2 grosses Folienzelt für den Testbetrieb vorbereitet.

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Der Biomeiler wird weiter aufgefüllt – es fehlt nur noch ein „Hut“ zum Abschluss. Insgesamt sind nun 5 Wärmeschleifen verlegt, jede Schleife mit ca. 60 Meter Schlauch à 25 mm Durchmesser. Das bedeutet dass ca. 75 Liter Wasser in den Rohren im Biomeiler sind.

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Die Vor- und Rücklaufrohre zum Gewächshaus werden 60 cm tief in der Erde verlegt um sie vor Frost zu schützen. Die Rohre im Gewächshaus sind direkt im Boden verlegt um bei
möglichst geringen Wärmeverlusten die Temperatur über dem Gefrierpunkt zu halten.

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4. BAUTAG – 3. Dezember 2014

Im Folienzelt werden 3 Heizkörper aufgehängt und mit den Rohren verbunden. Weiters wird eine Umwälzpumpe mit Zeitschaltuhr in einem Anschlusskästchen im Gewächshaus installiert. In den Heizungskreislauf wird noch ein Füllhahn und ein Barometer eingebaut, um den Wasserdruck zu kontrollieren.
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5. BAUTAG – 7. Dezember 2014

Ein Datenlogger wird mit Temperaturfühlern im Meiler, dem Vor- und Rücklauf, dem Glashaus (Kalthaus) und dem Folienzelt (Warmhaus) verbunden, um eine durchgängige Temperaturaufzeichnung zu ermöglichen ( -> Plan Temperaturmesspunkte ). Und dann ist es soweit: Für 30 Minuten sind die Heizkörper das erste mal warm (20-25 Grad)!!!

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6. BAUTAG – 20. Dezember 2014

Zum Abschluss bekommt unser Biomeiler noch einen Hut!

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DIE TESTPHASE

1. Testbericht – 10. Dezember 2014

2. Testbericht – 20. Dezember 2014

Unser „František“ – so haben wir unser Biomeilerbaby mittlerweile getauft – hält uns ganz schön auf trab! Einmal ist die Heizung ausgefallen, dann ist ein Stück der Leitungen eingefroren, und schließlich hat die Pumpe gestreikt und musste getauscht werden.

Ein Biomeiler ist zwar eine tolle Sache aber die ganzen Leitungen, Ventile, Heizkörper, Zeitschaltuhren und Datenlogger bräuchten eigentlich einen Anlagentechniker oder Heizungsinstallateur. Nach längerem Herumbasteln läuft nun aber auch bei uns wieder alles.

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Die große Luftfeuchtigkeit und die schlechte Belüftung in unserem Folienzelt haben die Vermehrung vieler Schädlinge begünstigt. Unglaublich wie schnell das geht! Darum haben wir uns zu einem grundlegenden Umbau entschlossen: Wir haben das Innengewächshaus aus Folie wieder abgebaut und stattdessen ein kleineres, nur mehr 12 qm großes Anzuchthaus mit Noppenfolie und Holzgerüst errichtet. Mithilfe dieses neuen Anzuchthauses soll es uns gelingen die Anzucht wärmebedürftiger Pflanzen in die Lobau zu verlegen. Linksseitig im neuen Anzuchthaus befinden sich nun nur mehr 2 Heizkörper und rechts eine Bodenheizung, aufgebaut aus dem Heizungs-Rücklauf. Zusätzliche Neuerungen sind eine Wasseruhr mit der wir die Durchflussmenge messen können wodurch es möglich wird die Leistung des Biomeilers zu berechnen. Weites haben wir zwei zusätzliche Temperatursensoren installiert, einen Sensor um Temperaturunterschiede im Anzuchthaus zu messen und ein Bodentemperaturmesser mit dem die Temperatur von Anzuchtgefäßen aufgezeichnet werden kann. Ein Entlüftungssystem soll für eine reduzierte Luftfeuchtigkeit sorgen. Das Entlüftungssystem ist Temperaturschwellen und Zeitgesteuert, läuft also nur unter Tags (wenn die Heizung nicht läuft) und über eine definierten Mindesttemperatur (zurzeit 10°C).

Jpeg

Für alle, die sich für die Temperaturverläufe in unserem „František“ interessieren, hier unser Testbericht. Im Jänner hat uns ein Temperatureinbruch etwas Sorgen gemacht, es scheint aber nun, dass sich die Temperatur jetzt auf 43 Grad Celsius stabilisiert hat. Um die gute Leistung des Biomeilers (ca. 4 KWh) aber auch für unsere Jungpflanzen nutzen zu können, müssen wir noch besser abdichten …

 3. Testbericht – 19. Februar 2015

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